Die Ursachenanalyse mit KI ist ein neuer Ansatz, mit dem Unternehmen Problemen in ihrer Produktion auf den Grund gehen und diese nachhaltig abstellen können. Damit können etwa ungeplante Stillstandszeiten vermieden und Qualitätsmängel bei hergestellten Produkten reduziert werden.
Im Artikel Ursachenanalyse mit KI in der Produktion sind wir bereits auf die Chancen eingegangen, die KI für die Ursachenanalyse in der Produktion bietet, und haben die 4 Phasen des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses beschrieben.
In diesem Artikel möchten wir näher darauf eingehen, wie die Arbeitsabläufe bei einem KI-basierten RCA-Projekt (“Root Cause Analysis”) aussehen.
Das Fraunhofer IAIS skizziert in seinem Whitepaper KI-basierte Root-Cause-Analyse: Verstehen und Optimieren von Produktionsprozessen Arbeitsabläufe, mit denen eine KI für die Ursachenanalyse in der Produktion entwickelt werden kann. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Anwendungsexpert:innen und Data Scientists wird dabei als Schlüsselfaktor für den Projekterfolg betrachtet, weil Data Scientists alleine nicht das Prozessverständnis mitbringen, um ihre Datenergebnisse geeignet interpretieren zu können.
Der prototypische Ablauf eines RCA-Projektes sieht folgendermaßen aus:
Neben der technischen Komplexität ist die größte Herausforderung bei einem RCA-Projekt, die zielführende Zusammenarbeit zwischen Anwendungsexpert:innen und Data Scientists sicherzustellen. Ganz besonders wichtig ist ein klar etabliertes Rollenverständnis und eine Moderation der unterschiedlichen Perspektiven, damit eine kreative und lösungsorientierte Arbeitsatmosphäre entsteht.
Eine große Hürde für produzierende Unternehmen ist der Mangel an Data Scientists (siehe dazu State of AI in the Enterprise - 3rd Edition (Delloite) und generell fehlendes Know-How im Management von KI-Projekten. Im Artikel Innovation mit KI: Was braucht man dafür eigentlich? haben wir die notwendigen Kompetenzen für Sie zusammengestellt.
Stand heute leisten sich nur große Unternehmen die Investition in eigene Digitalisierungsabteilungen und Data Scientists, um Datenprojekte komplett inhouse umsetzen zu können. Für alle anderen ist die Zusammenarbeit mit einem passenden externen Anbieter die wirtschaftlichere Option.
Eine spannende Perspektive auf Sicht der nächsten 5 Jahre ist, dass für das Produktionsumfeld KI-Assistenzsysteme entstehen, die die Rolle des Data Scientists für die KI-basierten Ursachenanalyse automatisieren. Die Realisierung solcher Lösungen erfordert neue Konzepte für die Mensch-KI-Interaktion, die es Nicht-KI-Experten möglich macht, die Ergebnisse der KI zu interpretieren und daraus Handlungen abzuleiten. Dieses Thema ist Teil aktiver Forschung, an der wir im Rahmen des Projektes GeMeKI mitwirken.
Unserer Einschätzung nach werden produzierende Unternehmen in Deutschland zum Erhalt und Ausbau ihrer Wettbewerbsfähigkeit in den kommenden Jahren massiv von KI-basierten Ursachenanalysen profitieren können. Sei es, um Probleme in ihren eigenen Betriebsabläufen nachhaltig abzustellen oder auch, um den reibungslosen Einsatz Ihrer Produkte beim Kundeneinsatz zu gewährleisten.
Unsere tägliche Arbeit bei aiXbrain dreht sich darum, diese Möglichkeiten schnell und einfach erschließbar zu machen, zum Beispiel mit aiXbrain Dataray, einer KI-Softwarelösung zur schnellen Diagnose von Prozessabläufen. Zudem wirken wir im Rahmen des Forschungsprojekts GeMeKI aktiv an der menschzentrierten Gestaltung solcher KI-basierten Assistenzwerkzeuge mit.